Montag, 25. April 2011

Osterwandern #03

Gebiet Eifel, Südlicher Teil
Tour In der Schönecker Schweiz (Tour 10)
Anfahrt von Köln gar nicht - Ausgangspunkt Ringhuscheid
Startpunkt Kirchparkplatz in Schönecken
Streckenlänge  15 km
Wanderdauer knapp 5 Stunden - mit Picknickpause
Wer war dabei? nn+che


Kalkwiesen und Löwenzahnfelder

Die letzte Osterwanderung soll heute ein "Auswandern" sein. Kein Auf und kein Ab. Weitsicht, Sonne und Ebene sind gewünscht. Also reisen wir in die Schönecker Schweiz, die diesen Anforderungen gerecht werden will.

In Schönecken ist ordentlich Rambazamba: das alljährliche, traditionelle "Eierlage" findet an diesem Tag statt. Die Musi spielt lustig auf, das Dorf ist auf den Beinen.
Wir üben uns in bestmöglicher Ignoranz und wandern stramm vorbei. Zunächst seitlich durch Schöneckens Freizeitanlagen, dann aber bald ab in das Schalkenbachtal, das uns als "besonders idyllisch" angekündigt wird und den Dorftrubel auch erfolgreich vergessen lässt.

Das Prädikat "ok idyllisch" ist angemessen. Wir werden seitlich des Weges über Baumnamen und deren Eigenschaften belehrt, der Weg ist eben und sorgt nicht  für Orientierungsprobleme. Die Sonne scheint und die Bäume rechts des Weges spenden angenehmen Schatten. Alles ist gut.


So ist das mit dem Wald.

Dass das Tal aufgrund seiner besonderen kalkhaltigen Beschaffenheit als Heimatort diverser besonderer Pflanzen dient, lernen wir aus dem Wanderbuch. Beeindruckend jedoch sind die Unmengen an Bärlauch, die rechts und links des Weges wachsen – weit in den Wald hinein. Wir pflücken natürlich nichts, da wir damit (ich greife vor: erfolglos) bis zum Ende der Wanderung warten wollen. 

Unendliche Bärlauchweiten.

Wir wandern und wandern – relativ entspannt – durch das kalkhaltige Tal. Die angepriesenen Kalkbesonderheiten finden jedoch nur bedingt unsere Aufmerksamkeit, was einer gewissen Sättigung der Vortagswanderung geschuldet ist.
Am Talende angekommen, erklimmen wir – behende – eine harmlose Steigung, um den perfekten Ort für das Mittagessenpicknick zu finden: Sonne, Löwenzahn, Weitblick und ein frisches Lüftchen. Flugs ist die Decke ausgebreitet und wir darauf.
 
Perfektes Szenario.

Deckenblick seitlich.

Deckenblick nach oben.

Eine satte Stunde (die weder so lang scheint, noch ausreichend ist) verbringen wir an diesem paradiesischen Ort, um dann weiter durch die "Hochebene" zu wandern, begleitet von der Sonne und  Milliarden Löwenzähnen, die nur für uns die Wiesen in ein sattes Gelb tauchen.

Für die einen Unkraut, für die anderen die perfekte Wiese.

Der Weg führt uns bald wieder in den Wald,  vorbei an diversen "Lays", die uns allerdings nach dem Felsenschauspiel des Vortages nicht wirklich ernsthaft beeindrucken. Allerdings beeindruckend sind die Farbtöne, die durch den kalkhaltigen Boden entstehen.

Junger Wald im starken Kontrast zur Löwenzahnwiese.

Flussbett ohne Fluss in kalkgrünen Farbtönen.
  
Wir erreichen nach einer Weile das Wiesental des Altburger Baches – "malerisch " zum einen und "als Naturschutzgebiet besonders wertvoll", weiss das Buch. Wir ergänzen durch "pitoresk", denn das ist es wirklich. Wir gehen oberhalb des Tals und lassen – erst aus Versehen, später absichtlich – den Weg zur Burgruine Schönecken links liegen.

P i t o r e s k.

Leider findet auch dieser schöne Weg irgendwann sein Ende und spuckt uns alsbald auf die Schöneckener Dorfhauptstrasse aus. 

Wir trösten und motivieren uns mit dem Gedanken an das bevorstehende Eis, das wir uns jetzt gönnen.


Wanderfazit
Eine sehr gut ausgesuchte "Auswanderung". Ein bisschen zu belebt für eine einsame Wanderung. Der zweite Wanderteil ist der eindeutig schönere, aber das Allerallerschönste war unsere Pausenwiese!
Und merke: Wenn du Bärlauch zu Beginn deines Wanderweges findest, warte nicht auf bessere Gelegenheiten – nimm ihn besser sofort mit, sonst gehst du nämlich mit einer leeren Frankfurter Allgemeinen Plastiktüte heim. So.

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