Sonntag, 6. März 2011

Das Sauerland ist anders schön

Gebiet Sauerland
Tour  "Die Medebacher Bucht - Zwischen Weddelberg und Glindfeld"
Anfahrt von Köln nicht nötig - Loslaufen direkt am Center Park Hochsauerland möglich :)
Startpunkt Touristikzentrum Medebach
Streckenlänge 14 km
Wanderdauer gut 4 Stunden (und zwar pausenlos, trotz Verwanderung - daraus leite ich eine Mindeststrecke von 16 km ab)
Wer war dabei? ich



Kinderleinpause im sonnenbestrahlten Rothaargebirge

Die Karnevalsflucht ins Sauerland bedingt eine Wanderung. Trotz wunderbarer Sonne zwickt mich aber leider auch die ganze Zeit die (unterschätzte) Kälte. Dementsprechend strammen Schrittes wird gewandert.

Schnell gehts aus dem Ort (der Stadt?) Medebach heraus – immer leicht bergan – bis sich – kurz bevor ich im Wald verschwinde – Medebach pitoresk in der Draufsicht präsentiert.


Medebach pitoresk.
Der Ort selber hat nicht so wahnsinnig viel zu bieten

Es geht vorbei an frisch bearbeiteten Feldern und Äckern – auf weiten offenen Wegen. Irgendwie ist es anders als in meiner Eifel – aber ich kann noch nicht genau sagen, warum. Die Farben?

Die Anordnung der Bäume in Gruppen?


Die sanften, weichen Hügelrundungen?
Die Wegbeschreibung ist nicht dolle und an kritischen Knotenpunkten muss ich doppelt überlegen, wo der Weg mich weiterführt. Mitunter mutet er etwas abenteuerlich an.
Ein Eins-A-Runtergallopierweg.
  
Zu meiner grossen Freude gelange ich nun über eine schmucke Brücke zur Hasenkammer – bei genauerem Hinsehen ein Gasthof/Campingplatz. Und leider bei noch genauerem Hinsehen einer für die liebe Familie. Schade.

Schmucke Brücke.


Diese in die Natur eingemeisselten
Bächlein fliessen überall.
Die Hasenkammer.
Leider doch nur ein familienfreundlicher Ferienhof.
Hier starte ich engagiert die erste Verwanderung, die allerdings auf einen Schreibfehler in der Wanderbroschüre zurückzuführen ist. Links statt rechts. Mit Entsetzen erkenne ich den "Ferienpark Hochsauerland" zu meiner rechten. Schnell umdrehen.

Der Winter schleicht sich ...

Bei der Wiese möchte man Kuh sein.

 Die Wanderung führt mich auf Landsträsschen weiter durch die sauerländische Natur. Hier irgendwo differieren Wegbeschreibungstext und reale Welt und ich verhedder mich ordentlich – merke das aber noch gar nicht und geniesse das Laufen und die Sonne.

Hat was von Allgäu.

... und von: wir machen den Weg frei.



Und hier endlich stelle ich fest, dass mein Weg und der beschriebene nicht mehr übereinstimmen. Dass ich gar 6,5 km von dem Ort entfernt bin, an dem ich mich jetzt wähnte. 
Da bleibt nur der eigeninitiierte Querfeldeinlauf – mit Blick auf die Uhr – zurück. Bei der Richtungsfindung hilft google maps. 
Gelb auf Braun – die Natur ist immer schick.



Wanderfazit. Die Kälte hatte mich anfänglich ordentlich im Griff. Auch ein zackiger Wanderschritt hat auf die gewünschte Wirkung etwas warten lassen. Die 4 Stunden vergingen letztlich aber wie im Fluge. Viel "Aufregendes" zu sehen gab es nicht – umso mehr Ruhe und Besinnung für Auge und Geist.
Das Sauerland will unbedingt wiederbewandert werden. Es hat stellenweise so etwas undomestiziertes. Wenn auch nur eingebildet.



Donnerstag, 3. März 2011

Faschingsalternativprogramm am Eifelrand

Gebiet Bergisches Land
Tour  "Weg der Sandalen" - Tour14
Anfahrt von Köln Mit dem Auto. Ohne Stau ca. 30 Min.
Startpunkt Kirche in Friesheim
Streckenlänge 14 km
Wanderdauer knapp 4 Stunden
Wer war dabei? Isi und ich



Viel Sonne, viele Felder, viele Hasen.

Geplant war eigentlich Tour 22 - aber ein feiner Stau auf der A1 hat zu viel Zeit gekostet und in der uns eigenen Flexibilität haben wir spontan umdisponiert und sind auf den "Weg der Sandalen" umgeschwenkt. Auch wenn wir die noch nicht dabei hatten. Wanderschuhe wären nicht nötig gewesen - die Wege waren alle sehr gut ausgebaut – Fahrwege, auch Strassen genannt.

Die Sonne ist unser Freund heute. Zügig entblättern wir uns mehr und mehr in den warmen Strahlen. Die Wege sind schnurgerade – der Sonne entgegen quasi. Isi übernimmt das Buch- und Steuerruder. Dieses Mal geniessen wir die wegbegleitende Prosa in vollem Umfang.


Das iPhone gibt alles.

Quergestellte Pappelreihe

Der Flutgraben - sehr gut zu erkennen.

Den ersten oder auch zweiten Kilometer hinter uns, versuchen wir, den alten jüdischen Friedhof zu finden. Hier aber deutet das Buch nur an und gibt nicht wirklich entscheidene Hinweise – wir bleiben erfolglos.

Dafür dürfen wir eine Wasserburg bewundern, deren Charme wir allerdings nicht erliegen. Wir passieren sie auch nur rückwärtig. An dieser Stelle sei die kurze Bemerkung eingeschoben: wir laufen - unabsichtlich - auf der "Wasserburgenroute", wie uns das Buch wissen lässt.


Ein altmodischer Strommast.

Schafe auf Wiese.

Frühling.


Der Weg ist – bösartig formuliert – lang und weilig. Somit konzentrieren wir uns einfach mehr auf uns und auf die Details am Wegesrand. Und freuen uns über karnevalsfrei. Mit grosser Begeisterung entdecken wir mehr und mehr Hasen, die über die Felder jagen. Sich in einer Furche verstecken. Für den Betrachter zu einer Scholle werden :) – und – schwupps – wieder losjagen. Herrlich!
 
Hasen jagen über das Feld.

Hier kann man es ganz genau sehen.

Dann betreten wir die fast 2000 Jahre alte Römerstrasse Zülpich – Köln. Das Wanderbuch sorgt bei uns für die nötige Ehrfurcht durch ausreichend Hintergrundinformation. Nun noch schnurgerader läuft der Weg  – ewig lang. Felder. Felder. Weite. Erft. Wir passieren Erft "das dort im Kranz seiner Windräder liegt".

Erft im Kranz seiner Windräder.

Das Buch bringt uns grosse Freude durch seine besonderen Formulierungen. "Die Böschungen des Hohlwegs zeigen uns die Unterstände allerlei subversiven Getiers."

Hier wohnt es wohl - das subversive Getier.

Und hier finden wir einen riesigen Rübenhaufen.

Mit einer gewissen Erschütterung - und inzwischen auch schon im Gegenwind und der sinkenden Nachmittagssonne reichlich durchgefroren – stellen wir unser bescheidenes botanisches Wissen erfolglos auf die Probe.

Wer kennt diese Würmchen?


Dieses Bild ist nicht schön und nur für die Teilnehmer
der Wanderung inhaltlich von erfreulicher Bedeutung.

Eiernudeln Huth sind hier daheim.

Letzlich lässt sich auch in Friesheim dem Karneval nicht entfliehen. Viel Dekoration deutet auf die rege Teilnahme hin – zu sehen bekommen wir nur die Jugendichem im Alkohol-Selbsttest.





Wanderfazit. (Heute von Isi): Schön war's.